Zum Siegen verdammt. So könnte man es vor dem Spiel von Seiten der Spielvereinigung bezeichnet haben. Nach den ersten Partien der Saison fehlten noch immer drei Punkte auf dem Konto der Mannen um Trainergespann Bachmann und Sperber.
Das Spiel begann ruhig und die SVL führte den Ball gut in den eigenen Reihen, bekam Sicherheit ohne wirklich angegriffen zu werden. Gleich der zweite Ball nach vorne sollte jedoch die Partie in eine Richtung lenken. Kurz hinter der Mittellinie sah Harenburg den Neuzugang Tobias Kaufmann von rechts einlaufen und schlug den Ball genau richtig hinter die Abwehrkette von Böhlitz Ehrenberg. Kaufmann lies sich nicht zwei Mal bitten, nahm den Ball geschmeidig herunter und schob cool vorm Hüter ein. 1:0 nach neun Minuten.
Die Gäste kamen im Gegenzug prompt zu einer Doppelchance gegen die bis dato sicher stehende Abwehrreihe der Hausherren, doch blieb der Kasten von Ali Abdulrahman sauber, mangels fehlender Abschlusspräzision. In der ersten Halbzeit war die Spielvereinigung klar die spielbestimmende Mannschaft. Ohne viel Aufregung und mit einer deutlich verbesserten Fehlpassquote zu den letzten Spielen kreierten sie weitere Torchancen. Ein Ballgewinn mit Zuckerpass von Prautzsch auf Obermeyer ging noch knapp übers Tor, doch die nächste Einladung konnte wieder genutzt werden. Die Zuschauer sahen einen kapitalen Dreifachabwehrbock genau in die Füße vom agilen Peter Prautzsch, welcher im 1 gegen 1 gegen den gegnerischen Hüter als Sieger abdrehen durfte und das 2:0 feiern konnte. So ging es mit 2:0 für die Hausherren in die Halbzeit.
Aus der Kabine kamen dann die Gäste besser ins Spiel. Sie drückten nun vorne drauf und kamen durch schnelle Balleroberungen zu guten Torchancen. Die erste Chance wurde aus 15 Metern knapp daneben gesetzt, die nächste 1 gegen 1 daneben gelegt und die dritte Chance in Folge aus knapper Abseitsposition zurückgepfiffen.
Wie es im Fußball so heißt: wer die Tore vorne nicht macht, bekommt sie hinten rein. Der eingewechselte Jaafar El Mostapha kämpfte sich gegen zwei Böhlitzer Gegenspieler durch und legte dann noch den Ball clever im Sechzehnmeterraum quer auf den mitgelaufenen Kaufmann, der keine Probleme hatte den Ball im Eck unterzubringen. 3:0 und die Vorentscheidung?
Böhlitz Ehrenberg steckte nicht auf. Ein Schuss aus der zweiten Reihe, ein Chip aus 30 Metern und eine Doppelchance aus fünf Metern blieben ungenutzt, man konnte meinen, dass sie das Tor nicht treffen wollten. Entweder das, oder Scheller oder Tscheschke hatten ein Bein dazwischen. Doch der Wille des Gegners wurde belohnt. Nach einer Ecke bekam die Heimmannschaft den Ball nicht geklärt und so konnte der dritte Nachschuss unhaltbar im Tor versenkt werden.
Obermeyer hätte nach einem Konter mit seinem Linken sechs Minuten vor Schluss den Deckel drauf machen können, doch der Ball ging knapp über das Gehäuse. So kam noch einmal Spannung auf bei den Zuschauern und gewiss auch bei den Spielern auf dem Feld, als drei Minuten vor Spielende nach einer Kopfballklärung der Ball noch einmal direkt genommen wurde und wieder der Ball wuchtig in die Maschen einschlug. In letzter Sekunde ging sogar der Torwart der Gäste mit in den Strafraum, doch der letzte Abschluss ging deutlich über das Heimtor und so blieben die ersten drei Punkte bei der SVL.