Zum Rückrundenbeginn wollten wir gegen Rotation auswärts unbedingt punkten und zwar dreifach. Im Hinspiel hatten wir einen 1:3 Rückstand in ein 5:3 verwandelt und wussten, dass wir die knapp hinter uns rangierenden Nordstädter schlagen können.
Bei Sonnenschein am Samstagmittag auf Kunstrasen begannen wir schon bei der Erwärmung top motiviert und legten nach dem verspäteten Anpfiff auch gleich los wie die Feuerwehr. Der Ball lief in unseren Reihen sehr gut und Rotation verstand sich auf lange Bälle, die wir schnell wieder unter Kontrolle bekamen. Auch durch robuste Zweikampfführung und die Ruhe, das eigene Spiel aufzuziehen hatten wir also sehr schnell Oberwasser. Dann schlugen die Gastgeber einen langen hohen Ball auf Tom, der diesen nicht gleich unter Kontrolle bekam. So musste Rotation nur noch abstauben und wir lagen zurück.
Am Spiel änderte sich wenig. Wir wurden immer stärker und ließen kaum etwas zu. Unser rechter Flügel machte mit seinem Gegenspieler, was er wollte, eine Flanke und Ablage nach der anderen kam in den Strafraum und selbst Volleyabnahmen wurden heute gefährlich. Nur trafen wir eben nicht INS Tor, auch wenn wir gefühlte 75% Ballbesitz hatten. Das sollte sich erneut rächen: diesmal war es ein wirklich toll herausgespielter Angriff, den Rotation sehenswert abschließen konnte. Selbst jetzt rannten wir aber weiter an und waren nach wie vor selbstbewusst. Riesenjubel, als ein Freistoß von David aus 15 Metern im Netz zappelte, den der Schiedsrichter aber als indirekt zurückpfiff – Proteste auf unserer Seite, da wir Spieler und Hüter noch am Ball gesehen hatten.
An so einem Tag verwundert es nicht, dass nun wieder Rotation zuschlug, die das Ergebnis kaum fassen konnten. Bei einem Sonntagsschuss aus einer Konterssituation senkte sich der Ball aus knapp 10 Metern für Tom unhaltbar in den rechten Giebel. Nun ließ bei uns die Konzentration etwa nach, dennoch bekamen wir einen weiteren Freistoß aus der Distanz nach einem Foulspiel. Zum Unverständnis aller umstehenden wurde auch der daraus resultierende zweite Treffer für uns nicht gegeben – eine eindeutige Fehlentscheidung, wie auch der Schiedsrichter später ehrlicherweise gestand. Wir bekamen im Anschluss weiteren Möglichkeiten und auch einen Siebenmeter, den Leon cool verwandelte, leider sprang für uns trotz bärenstarker Leistung an diesem Tag nicht mal der hochverdienter Punkt heraus.
Was bleibt ist die Erkenntnis, dass wir mit der Art zu spielen in der kommenden Zeit wenig Probleme bekommen sollten, die nötigen Punkte einzufahren. Zweitens zwar ein Ärgernis über Fehlentscheidungen, die immer passieren können und sich an diesem Tag zu unserem Leidwesen besonders häuften. Trotzdem darf uns dies nicht von der Konzentration auf unser gutes Spiel abhalten. Desweiteren ein fairer Gastgeber. Hier müssen wir ganz eindeutig das Positive mitnehmen und uns nicht verunsichern lassen!