Dabei fing es eigentlich alles gar nicht so verkehrt an. Die SVL begann in der ersten Halbzeit sehr kontrolliert, die Initiative zu übernehmen und spielte gegen die Kontermannschaft aus Kitzen sicher von hinten heraus. Großartiges Tempo kam zwar zunächst nicht auf und es wurde selten gefährlich, aber durch viel Ballbesitz auf Seiten der roten fand Kitzen erstmal gar nicht statt. Es verwundert daher nicht, dass die Führung aus einem Standard resultierte: Meyer hielt nach einem Freistoß die Birne hin und ließ dem Hüter nicht mehr viel zu parieren. In der Folge gelang es weiterhin, das Spiel selbst zu gestalten, nur eben auch ohne den großen Druck nach vorne. Außerdem mehrten sich die Fehlpässe und Ballverluste. Schließlich war Rau zur Stelle, nachdem eine Flanke von Puzanov nicht entschärft wurde.
Nach dem Wechsel ein ähnliches Bild. Viel Mittelfeldgeplänkel, viel Ballbesitz, wenig Gefahr. Und wieder war es ein Kopfballtor zur erneuten Führung: Reichenbach eroberte den Ball an der Außenlinie und bringt eine butterweiche Flanke auf Moser, der muss nur noch einnicken. Aber auch Kitzen hat wieder eine Antwort parat: bei Fehlern sind sie sofort zur Stelle. Unklarheit in unserer Hintermannschaft bei den langen hohen Bällen und wieder ist blau-gelb der Nutznießer zum Ausgleich. Und als wäre das nicht schon genug, endet ein Zweikampf an der Seitenlinie für Dähne im Krankenwagen. Der Ball ist längst im Aus, als ein Kitzener Spieler unnötigerweise nochmal Richtung Außenlinie drückt. Sicher keine wirklich böse Absicht, aber bei dem Tempo reicht der kleine Schubser, dass Dähne derart unglücklich übers Geländer geht und sich dabei eine stark blutende Platzwunde samt Gehirnerschütterung zuzieht. Über zwanzig Minuten werden also nachgespielt und auch diese haben es in sich. Zunächst übernimmt die SVL wieder in kleineren Einzelaktionen die Initiative. Dann ist es erneut Meyer, der wieder per Kopf aus kurzer Distanz eine Flanke von Obermeyer ins Eck verwandelt. Allerdings lief das Spiel noch eine Viertelstunde und die Spielvereinigung bekam beim Kitzener Umschaltspiel nach wie vor keine Ruhe in die Defensive. So nutzte erneut Klein die mangelnde Abstimmung nach einem Klärungsversuch durch Scheller und schob zum dritten Ausgleich ein.
So steht am Ende ein aus unserer Sicht enttäuschender Punkt zu Buche plus der ungewisse Ausfall eines Stürmers. Mitnehmen kann man aus der Partie gute Ansätze im Kombinationsspiel und die drei Führungstreffer, denn sie SVL zeigte über die ganze Partie den Willen, am Ende als Sieger den Platz verlassen.