19. Oktober 2021 1. Herren, Aktuell Kay Hanisch

Eigentlich sollte es ein Heimspiel werden, doch weil man aktuell im Verein die Duschmöglichkeiten nicht nutzen kann, weigerte sich die Greunke-Elf in der Demmeringstraße zu spielen. So kam man nach langem Hin und Her der Bitte von Markranstädt nach und spielte auf dem „Kunstrasen“ im Stadion am Bad.

Das Spiel begann wie erwartet sehr wild und rasant von beiden Seiten, schließlich war es das Aufeinandertreffen zweier Aufstiegsaspiranten. In der 1. Minute musste Baumgarten, nach einem verunglückten Scheller-Freistoß, einen vielversprechenden Konter von Markranstädt unterbinden und sah dementsprechend zu Recht den gelben Karton.
Auf der anderen Seite sammelte Markranstädt im Defensivverbund fleißig gelbe Karten. Die schnellen Gegenvorstöße der Leipziger sorgten für ordentlich Probleme und ermöglichten der Spielvereinigung erste Einschussmöglichkeiten und Freistoßchancen.
Die Markranstädter versuchten durch hohes Anlaufen und einer extrem hochstehenden Abwehrriege die Spielvereinigung unter Druck zu setzen. Immer wieder bekam man den 1. Ball von Markranstädt hinter die Kette und hatte damit keinerlei Probleme, was das Thema Verteidigung eben jener langen Bälle angeht.

Zwar schob man absichtlich das Spielheft dem Gegner zu, überzeugte aber durch ein bockstarkes Umkehr- und Konterspiel. Auf Anspielversuche über das Zentrum reagierte die Hielscher-Elf besonders aggressiv und packte dort mit sehr viel Charakter zu. Sobald der Ballgewinn durch war, zündete die Offensivriege den Nachbrenner und startete im Kollektiv auf das Markranstädter Gehäuse. So war es Bienioschek, welcher die Leipziger in der 33. Minute mit 1:0 in Front brachte. Prautzsch legt optimal auf und aus 20 Metern wuchtet unsere Nummer 7 das Spielgerät zum viel umjubelnden Führungstreffer in die Maschen.

Markranstädt in Folge weiter bemüht die Gäste festzusetzen, konnte einen erneuten Durchbruch der Spielvereinigung nur durch ein Foulspiel unterbinden. Der Freistoß segelte mustergültig auf den bereitstehenden Prautzsch. Dieser legte mit Übersicht für den hereinrauschenden Werner auf und konnte nach dessen Treffer den Weg zur Jubeltraube antreten.

Kurz vor der Pause musste man dann nach einer Hereingabe in den 5-Meter-Raum den Anschlusstreffer hinnehmen.

Die Halbzeitansprachen verlief bei den Gastgebern bestimmt angespannt, hatte man sich den Spielverlauf bestimmt anders vorgestellt. Bei der Spielvereinigung wurde hier und da vereinzelt nachjustiert. Dies brachte dann noch mehr Zugriff und Bewegungsfreiheiten für die Herzkammer um Baumgarten, Harenburg und Nformi.

Die Spielvereinigung startete wieder konzentriert ins Spiel und kam mit dem stark aufspielenden Prautzsch erneut in die Aktion. Dieser scheiterte noch an der 1. Einschussmöglichkeit am Hüter und wurde nach außen abgedrängt. Die Aktion war damit also fast beendet, aber nicht für besagten Prautzsch. Dieser setzte rotzfrech zu einem Chipball an und befördert den Ball aus schwierigem Winkel ins lange Eck zur 3:1 Führung.

Markranstädt hatte jetzt sichtlich einen Knacks weg, blieben aber stets gefährlich. Jedoch spielte sich der Tabellenführer in einen regelrechten Rausch und packte beim 4:1 das Musterbuch aus. Über den Flügel wurde sich blitzartig durchkombiniert und der Flügelflitzer Jahnke nahm sich endlich ein Herz und ging mit ganz viel Energie am Gegenspieler vorbei Richtung Grundlinie. Dort behielt er auch die nötige Übersicht und legt für den freistehenden Baumgarten auf, welcher ohne Probleme auf 4:1 stellte. Darüber wurde am Abend, in der gemeinsamen WG, bestimmt noch gesprochen.

Und weiter im Programm. Wieder ein beherzter Zugriff im Zentrum. Wieder wurde schnell umgeschaltet und diesmal schickte Nformi den Sturmtank Prautzsch in die Spur. Dieser setzt sich im Laufduell gegen den Markranstädter durch und verwandelt trocken unten rechts. 5:1.

In der 68. Spielminute wechselten die Gastgeber dann doppelt und versuchten mit aller Macht das Geschehene nicht weiter ausarten zu lassen. Bestärkt wurde das Vorhaben durch einen zurecht gegebenen Foulelfmeter für die Markranstädter. Diese betrieben Ergebniskosmetik und stellten aus ihrer Sicht auf 2:5.

Der komplette Systemausfall bei den Gastgebern kam dann in der 82. Spielminute. Der frisch eingewechselte Rieß schaffte es dann in neun Minuten mit gelb-rot vom Platz zu fliegen. Die Messe war also gelesen.

Kurz vor Schluss setzte die Spielvereinigung dann noch ein riesiges Highlight. Nach eine gut getretenen Ecke verpasste man leider den Kontakt. Der Ball geht raus auf Jahnke, welcher die Kugel wieder scharf machte und hoch auf die 5-Kante brachte. Dort tauchte dann Bogusz auf und nickte zum 6:2 aus Sicht der Gäste ein. Dieses Tor wurde besonders frenetisch gefeiert, nicht weil es besonders toll war, denn alle geschossenen Tore waren heute richtig was fürs Auge. Die Tatsache war, dass dieses Tor das erste Pflichtspieltor für Bogusz überhaupt war. Sein Aufgabenbereich liegt ja bekanntlich woanders. Glückwunsch dafür!
Die Spielvereinigung Leipzig zieht also der Landesklasse-Reserve aus Markranstädt mit einem deutlichen 6:2 das Fell über die Ohren und festigt weiter den Platz an der Sonne! Kommendes Wochenende geht es dann für die Erste im Pokal weiter. Gegner ist dort der BSV Schönau.

Eine Zusammenfassung des Spiels gibt es hier (vielen Dank an Sachsenkick.tv):


Tore

1:0 Bienioschek
2:0 Werner
3:1 Prautzsch
4:1 Baumgarten
5:1 Prautzsch
6:2 Bogusz