Die Ausgangslage, was die Kaderplanung für das vergangene Wochenende anging, war wie erwartet schwer, und auch in der Breite erneut dünn. Neben Puzanov und Würzberger musste man auch ohne Disse, Steinbach, Escher und Kaufmann auskommen. Im Vergleich zur Vorwoche gab es somit erwartete Änderungen in der Aufstellung. So rutschte Prautzsch für den verletzten Würzberger ins Glied und Bienioschek ersetzte Neuzugang Kolbeev in der Offensivabteilung. Auf dem Flügel sollte der wieder genesene Jahnke den verletzten Puzanov ersetzen. Auch in der Abwehrreihe stellte man gegnerbedingt um, so bekam Sperber den Vorzug vor Scheller.
Die Anfangsviertelstunde machte der Tabellenführer eine gewohnt sichere Figur und fand auch das ein oder andere Mal den Weg vor das gegnerische Gehäuse. Leider blitzte und krachte es dann nach einer viertel Stunde im Motorraum der SVL. Der noch nicht vollends gesunde Harenburg hatte Mühe das Tempo der sehr agilen Offensivreihe der Fortunen zu halten und Baumgarten erwischte einen absoluten Misttag und brachte vor allem in Durchgang eins keinen Ball an den eigenen Mann.
Bekräftigt durch die Tatsache, dass man vor allem im Zentrum die Zweikämpfe nicht suchte und die Bälle sehr leichtfertig wieder abgab, drückte Fortuna natürlich mächtig aufs Gas und hätte den Führungstreffer mehr als gehabt. Jedoch agierten die Hausherren überraschend einfallslos, wenn es vor das Tor von Windisch ging. Und sollte doch einmal eine Chance gut herausgespielt worden sein, so war unsere Defensivreihe immer pünktlich zu Stelle. Allen voran Haubold, welcher ein bockstarkes Spiel absolvierte.
So lief das Spiel bis zur 29. Minute weiter vollends am Tabellenführer vorbei. Und als die wenigsten damit gerechnet hatten, schlug die Offensivreihe der SVL zu. Endlich packte man im Zentrum mit Charakter zu und spielte schnell die Positionen durch. So war es dann der gut aufspielende Prautzsch, welcher das Spielgerät durch den Strafraum auf den mitlaufenden Bienioschek brachte. Und dieser lässt sich bekanntlich nicht zweimal bitten und netzte zu Führung ein.
Auf den Rängen war somit erst einmal Ruhe und auch der Gastgeber auf dem Feld konnte sich nicht erklären, was gerade passiert war. Die Spielanteile rutschten jetzt zusehends immer mehr Richtung Spielvereinigung und die immer wieder diagonal geschlagenen Bälle der Gastgeber zeigten keine dementsprechende Wirkung mehr. Man war also nun endlich angekommen und eingestellt. In der 41. Spielminute wurde auf der Außenbahn der Flügelflitzer Jahnke mit ins Boot geholt und dieser versuchte sich mal aus 20 Metern. Der Ball machte seinen Weg durch etliche Beine und schlug dann zur Verwunderung aller Anwesenden im langen Eck ein. Spielvereinigung nun 0:2 in Front.
Nach der Pause blieb es dann beim gleichen Bild und das angegangene Tempo der Gastgeber zeigte jetzt erste Spuren. So kombinierte man besonders im zweiten Teil der 2. Halbzeit gut durch das Mittelfeld. Harenburg, welcher schon im 1. Durchgang unsanft gestoppt wurde, biss weiter tapfer auf die Zähne und fuhr nun mit der immer stärker werdenden Angriffsriege eine Welle nach der anderen auf das Tor der Gastgeber. Leider versiebte man dann teils riesige Chancen und lies die Effektivität der 1. Hälfte sichtlich vermissen. So vergaben Nformi und Bienioschek aus aussichtsreichen Positionen.
In der 60. Minute erhielt man erneut einen der vielen Freistöße und sollte das Trainerherz erfreuen. Die Laufwege passten, das Timing stimmte und schon landete das Spielgerät bei Prautzsch, welcher den Ball durch den Strafraum auf Nformi köpfte. Dieser markierte dann aus nächster Nähe seinen 12. Saisontreffer.
Das Spiel hatte dann bist auf eine weitere ausgelassene Großchance von Keilholz nichts mehr zu bieten. Die Spielvereinigung fährt also unterm Strich und vor allem durch die Geduld und Leistungssteigerung den verdienten Dreier ein und wandert weiter ungeschlagen durch die Liga.