Unsere 1. Männermannschaft hatte am Sonntag den SV Schleußig vor der Brust. Die Mannen von Bob Dittrich hatten eine Woche zuvor die Markranstädter-Elf mit 4:0 bezwungen und rechneten sich natürlich auch etwas gegen unsere Jungs aus. Taktisch optimal eingestellt und heiß wie Frittenfett, ging die Hielscher-Elf ans Werk und präsentierte nach nur einer Minute den wohl schnellsten Torschützen der aktuellen Spielzeit.
So nutzte Nformi die Unstimmigkeiten der Schleußiger Hintermannschaft aus und brachte den Ball auf Würzberger, welcher aus kurzer Distanz den Schleußiger Goaly überwinden konnte. Schleußig nun etwas wacher, versuchte nun die ersten Angriffe gegen eine sehr laufstarke und disziplinierte Heimmannschaft zu fahren. Jedoch agierten die Hausherren frischer und abgebrühter bei den Zweikämpfen. So war es Kapitän Harenburg, welcher nach einem Passfehler der Schleußiger einen 30 Meter-Pass aus dem Ärmel schüttelte und den anlaufenden Werner bediente. Dieser täuschte den Schuss aufs lange Eck an und brachte den Ball jedoch in der Hüterecke unter. 2:0.
Schleußig nun doch etwas geschockt und verunsichert, versuchte nun mehr Ressourcen in die Zweikämpfe zu stecken, was den Gastgebern eine Reihe optimaler Freistoßchancen ermöglichte. Einen dieser Freistöße brachte Haubold gefühlvoll auf Würzberger, welcher den Ball gut behaupten konnte und mit letzter Kraft aufs Tor brachte. Der Schleußiger Schlussmann kam zwar noch zur Abwehraktion, war aber dann beim abstaubenden Nformi jedoch machtlos.
Nun sollte man meinen, dass bei einem Spielstand von 3:0 und das nach 16 Spielminuten, die Hielscher-Elf ein paar Gänge rausnehmen würde. Aber weit gefehlt. Die Hausherren waren in allen Bereichen das klar bessere Team und überzeugten mit klasse Spielzügen.
Nachdem man die Schleußiger kontrolliert in der eigenen Abwehrreihe beschäftigte und laufen ließ, kam ein weiterer Onetouch-Musterangriff aufs “Grün”. Nformi wird halbhoch bedient und bringt die Klatsche auf Puzanov. Der chipt den Ball eine Riege höher auf den klasse aufspielenden Würzberger, welcher das Spielgerät auf den wieder aktiv mitspielenden Nformi auflegte. Dieser nahm nach Aufforderung der Zuschauer Maß und versenkte das Leder straff von der Strafraumkante.
Eine weitere Sternstunde sollte kurz vor Pause noch Werner haben. Wieder war es Nformi, welcher auf den gegnerischen Sechzehner zulief und den Ball ins Zentrum auf Prautzsch brachte. Dieser kam nicht so richtig ran und brachte dadurch den ebenfalls heranrauschenden Werner in die Aktion. Dieser schlug das Spielgerät mit dem vermeintlich schwächeren Fuß humorlos an den hinterher schauenden Schlussmann vorbei in den Winkel.
So ging es mit einer Sahnevorstellung und einem deutlichen 5:0 in die Pause.
Die Hausherren änderten nun das Spielsystem, um den Matchplan umzusetzen. So standen die Lindenauer im zweiten Durchgang sehr tief und extrem kompakt. So gab man Schleußig das Heft in die Hand und wartete ressourcensparend auf dementsprechende Aussetzer der Gäste, um Konter zu fahren. Dies war auch des öfteren der Fall, doch leider vergaben Würzberger, Baumgarten und Escher gute Einschussmöglichkeiten, um das Ergebnis noch höher zu schrauben.
Schleußig war jedoch bemüht noch etwas Ergebniskosmetik zu betreiben. Mehr als eine sehr fragwürdige Elfmeterentscheidung erzwangen die Schleußiger aber nicht mehr.
Und so verbucht die Spielvereinigung 1899 Leipzig die ersten hochverdienten Zähler aufs rot-weiße Konto. Auch zur Freude von D. Taubert (Hauptsponsor 1.Herren), welcher mit der Mannschaft noch das ein oder andere Kaltgetränk im Anschluss genoss.