Im Vergleich zum Ostermontag kehrte endlich wieder Leben in den Karl-Enders-Sportpark ein. Zelte wurden aufgebaut, der Grill angeheizt und im Sozialtrakt stimmte man bereits die Trommeln und machte sich guten Mutes Richtung Fanblock auf.
In Kabine 5 war die Stimmung ebenfalls aufgeladen. Die extrem wichtigen Wochen standen vor der Tür und man hatte zum gestrigen Sonntag das Top-Spiel der Liga vor der Brust. Mit Fortuna Leipzig versuchte sich diesmal der Tabellenvierte an der Festung Demmeringstraße.
Die Gäste von der Riesaer Straße begannen sehr verhalten und versuchten mit schnellen Gegenstößen zum Erfolg zu kommen. Die Hausherren nahmen jedoch die ersten 30 Minuten das Heft in die Hand und erarbeiteten sich gute Chancen für eine doch mögliche verdiente Führung.
Nach einem Eckstoß erlebten die Gastgeber jedoch eine haarsträubende Fehlerkette. Der Eckstoß wurde geklärt, über den zweiten Ball schlägt Kramer spektakulär drüber und es entwickelte sich ein lupenreiner Konter. Diesen spielte Fortuna sehr sauber aus und findet im Abschluss Meyer, welcher das Spielgerät wuchtig am chancenlosen Windisch vorbeibringt.
Verständlich war der Jubel bei Fortuna sehr groß. Die Führung hatte so richtig keiner auf dem Zettel. Lange Gesichter suchte man bei den Hausherren jedoch vergebens, man merkte, dass man die bessere Elf war und arbeitete nach dem Anstoß weiter am eigenen Spiel.
Wenig später wird Würzberger im Strafraum unsauber zu Fall gebracht. Ein klarer Strafstoß, der Pfiff blieb jedoch aus. Mit spürbar viel Wut im Bauch war es erneut Würzberger, welcher den Ball vor dem Sechzehner auf Kramer spielt. Dieser bringt das Spielgerät nach einer Drehung gefährlich auf das Gehäuse und durfte sich dann über den mehr als verdienten Ausgleich freuen.
Nach dem Pausentee sollten die Gastgeber ihren Gästen dann endgültig den Stecker ziehen.
Die Hintermannschaft der Fortunen war anscheinend noch in der Kabine. Nach Problemen im Spielaufbau packte unsere Herzkammer erneut zu und schickte Würzberger auf die Reise. Dieser bindet gleich zwei Verteidiger an sich und legt den Ball mit der Hacke auf den vorbeirauschenden Bienioschek. Dieser bewahrt einen kühlen Kopf und netzt überlegt zum 2:1 ein.
Die Gäste fingen nun an mit sich selber zu hadern, was dann in energischen Streitgesprächen mit der Bank endete. Unbeeindruckt dessen spielte die Spielvereinigung weiter ihren Stiefel runter. In der 64. Spielminute war es Puzanov, welcher sich den Weg in den Strafraum bahnte und unsauber zu Fall gebracht wurde. Den fälligen Strafstoß verwandelte Baumgarten mustergültig zum 3:1.
Kurz vor Ende wurde es dann nochmal farbig. Nachdem die Nerven blank lagen, ließ sich ein Fortuna-Kicker dazu hinreißen, eine beleidigende Geste Richtung Fanblock zu zeigen. Die Rote Karte war die logische Schlussfolgerung.
Zum Glück konnte das Spiel mit einem sportlichen Highlight beendet werden. Nachdem der Gäste-Keeper einen Rückpass aufnahm, war es der eingewechselte Werner, welcher den quergelegten Freistoß humorlos im Toreck unterbrachte.
Die Spielvereinigung Leipzig siegt also im Topspiel völlig verdient mit 4:1 und darf sich kommenden Sonntag auf den nächsten Matchball gegen den SSV Markranstädt freuen.
Aufstellung
1 Windisch, 13 Sperber, 15 Haubold, 25 Bogusz, 6 Baumgarten, 8 Harenburg (78‘ Werner) , 9 Puzanov, 19 Kramer, 10 Nformi (57‘ Grellmann) , 11 Würzberger (74‘ Prautzsch) , 7 Bienioschek (90‘ Kolbeev)
Tore
0:1 R. Meyer
1:1 A. Kramer
2:1 M. Bienioschek
3:1 E. Baumgarten (FE)
4:1 J. Werner
Zuschauer: 70
