Vor dem Spiel gegen die Elf aus Böhlitz musste das Trainerteam auf die Akteure Bienioschek, Escher, Jahnke, Prautzsch, Steinbach, Disse und Kaufmann verzichten. Die Ausgangsituation war also, besonders auf den Außenbahnen und in der Offensivreihe, mehr als angespannt. Scheller rückte für Sperber in die Kette und Kolbeev gab sein Debüt in der 1. Männermannschaft.
Rein ins Spiel und schon spürte man die Kabinenansprache der Gäste auf dem Feld. Böhlitz lief früh an und ging äußerst aggressiv in die Zweikämpfe. Die Hausherren hatten nicht wirklich Probleme damit, sich aus diesen Pressing-Versuchen zu befreien, schafften es aber nicht, die Bälle wie gewohnt in den eigenen Reihen zu halten. Entweder wurden die Pässe schlampig gespielt oder man war in vielen Situationen einfach gedanklich zu langsam.
Trotzdem schaffte es die Hielscher-Elf das erste Highlight des Spiels zu setzen. Nach 10 Minuten war es Nformi, welcher gut in Szene gesetzt wurde, jedoch schusselig vergab.
15 Minuten später war es dann Menzel auf der anderen Seite. Dieser wird an der Strafraumgrenze nur halbherzig angegangen und zum Schießen eingeladen. Und genau dieser nicht wirklich gefährliche Ball fand zwischen all den Beinen auch Platz in der Hüterecke.
Die Spielvereinigung, trotz Rückstand unbeeindruckt, fokussierte sich jetzt mehr auf die eigentlichen spielerischen Stärken und wollte sich zusehends ins Spiel zurückbeißen. Jedoch fuhren die Gäste nun jeden Zweikampf mit einer mehr als grenzwertigen Gangart, sodass das Fußballspielen weit in den Hintergrund rückte.
Angetrieben von einem sehr unsachlich agierenden Gästetrainer musste man durch viele ungeahndete Foulspiele die Akteure Würzberger und Puzanov verletzt vom Feld nehmen. Für Würzberger rutschte Grellmann in den Angriff und Keilholz ersetzte Puzanov. Aufgrund fehlender Optionen mussten beide nun komplett fremde Positionen bespielen.
Die Hausherren ließen nun das Spielgerät schneller durch die eigenen Reihen laufen und blieben weiter fokussiert. So konnte man vier Minuten vor dem Pausentee Nformi erneut in Stellung bringen, welcher diesmal wie gewohnt einnetzte und das Ergebnis auf 1:1 stellte.
Nachdem die Halbzeitansprache dann etwas lauter war, begannen die Gastgeber wie gewohnt druckvoll und endlich auch zielstrebig den zweiten Durchgang. Kolbeev und Grellmann liefen sich die Hacken wund und die Herzkammer um Harenburg und Baumgarten erhöhten die Taktzahl merklich. So konnte man sich sehr viele gute Möglichkeiten erspielen, welche man aber leider nicht zu nutzen wusste.
Die Unsportlichkeiten nahmen nun immer weiter zu und man merkte, dass die Gäste aus Böhlitz den Punkt mit allen Mitteln halten wollte. 20 Minuten vor Schluss wurde dann Grellmann von den Beinen geholt und durch Aufsteigen am Arm verletzt.
Wenig später kombinierte sich die Hielscher-Elf gut am Sechzehner durch und kam erneut mit Grellmann in die Box. Dieser wurde dann wiederholt unsportlich mit einem Ellenbogenschlag ins Gesicht zu Boden geschickt. Nach kurzer Auswertung mit der Linienrichterin, wurde zurecht auf Strafstoß entschieden.
Doch bevor dieser ausgeführt werden konnte, hatte der Gästetrainer erneut einen Aussetzer und skandierte zur anderen Kabine: „Es müsste euch mal richtig erwischen, sodass von euch ein paar ins Krankenhaus müssen“. Diese Bemerkung und die anschließenden Beleidigungen bekam auch die Linienrichterin mit. Eine derartige Unsportlichkeit brachte dem „Trainer“ zurecht die gelbe Karte ein.
Als man sich dann endlich wieder auf Fußball konzentrieren konnte, verwandelte Baumgarten den Elfmeter sicher zur 2:1-Führung.
Die Gäste stellten nun um und schlugen jeden Ball in Richtung Tor. Allerdings war die Abwehr um Haubold, Bogusz und Scheller stets auf dem Posten. 10 Minuten vor Schluss wurde erneut das Spielgerät vor den Kasten von Windisch getreten, welcher den Ball aber sicher aus der Luft pflückte. Völlig von der Rolle und ohne Aussicht auf einen möglichen Ballwechsel, sprang der Böhlitzer Menzel den Schlussmann der Spielvereinigung an und verletzte diesen mit den Stollen im Gesicht. Somit durfte Sportfreund Menzel dann vorzeitig mit Gelb-Rot duschen gehen.
Die Auflösungserscheinungen bei Böhlitz nahmen immer weiter zu, sodass einige 100 %-Torchancen für Nformi und Kolbeev heraussprangen. Beide liefen ohne Druck auf den Hüter zu und versuchten den Schlussmann zu umkurven. Das hätte das 3:1 bzw. 4:1 sein müssen.
Fast jeder Ballwechsel führte zu einer Torchance für die Gastgeber, jedoch fehlte es in den letzten Minuten anscheinend an Erfahrung, den Deckel endlich drauf zu machen. Diese Erfahrung wurde dann in Personalie Sperber kurz vor Schluss ins Spiel gebracht.
Der eigentlich in der Defensive spielende Sperber brauchte dann nur drei Minuten, um in eine identische Situation zu gelangen. Im 1 gegen 1 gegen den Hüter blieb Sperber dann in der 90. Minute ganz cool und schob das Spielgerät zum 3:1-Endstand ein.
3 Punkte an einem unschönen Sonntag, mehr war es dann auch nicht. Wir wünschen unseren Verletzten gute Besserung, vor allem Grellmann, welcher nach dem Spiel sofort in die Uniklinik fuhr um sich dort eine Fraktur im Oberarm diagnostizieren zu lassen.
Tore
0:1 Menzel
1:1 Nformi
2:1 Baumgarten (FE)
3:1 Sperber