7. Oktober 2021 2. Herren, Aktuell EO

Sonntag, 3. Oktober 2021, Tag der deutschen Einheit, Matchday für unsere Zwote. Nachdem die SpG SG Seehausen I/SV Leipzig-Thekla III in der Woche zuvor mühsam mit 1:0 bezwungen werden konnte, wollte man das Selbstbewusstsein und die Form der letzten Wochen auch ins Auswärtsspiel nach Miltitz mitnehmen. Dort wartete die SpG Leipzig-Bienitz II/Grün Weiß Miltitz II, die eine Woche zuvor sang- und klanglos mit 0:16 bei der Zweitvertretung der SC Eintracht Schkeuditz II unterging und nun auf Wiedergutmachung aus war.

Andy Skinkys musste seine Elf, die zuletzt dreimal in Folge siegreich war, gezwungenermaßen wieder einmal etwas umstellen. Es waren zwar weiterhin vereinzelte Ausfälle zu beklagen, allerdings standen auch gleich mehrere wiedergenesene Akteure zur Verfügung, von denen einige sogar direkt in der Startelf landeten. So stand zum Beispiel Benjamin Presch nach einer überstandenen Knieverletzung wieder zwischen den Pfosten, Haufe auf Rechtsaußen, aber auch die Winkler-Brüder durften zum ersten Mal in dieser Spielzeit gemeinsam auf dem Feld starten.

Es dauert einige Minuten bis das gegenseitige Beschnuppern und Abtasten ein Ende hat und damit begonnen wird, Fußball zu spielen. Im Folgenden können sich beide Teams Chancen erspielen, teilweise sogar sehr hochkarätige, diese allerdings nicht effizient verwerten. Die Spielvereinigung ist zwar von Beginn an das dominante Team, dennoch steht auch unser Hüter in den ersten zwanzig Minuten gleich mehrmals im Fokus, als er zwei fast identische Eins-gegen-Eins-Situationen hervorragend antizipieren und den sicher geglaubten Gegentreffer verhindern kann. Davon angetrieben merken unsere Mannen, dass das Spiel gegen den Tabellenletzten auf keinen Fall ein Selbstläufer wird und sie eine Schippe drauflegen müssen, um das Spiel in die richtige Richtung zu lenken.

In der 25. Minute war es dann aus Sicht der Weiß-Roten endlich soweit. In Folge eines gegnerischen Abstoßes wird das entscheidende Kopfballduell an der Mittellinie gewonnen, woraufhin der durchgestartete Mikyna gut zwanzig Meter vor dem Tor die Übersicht behält und den Ball zu seinem besser postierten Sturmpartner Eric Winkler bringt, der ihn schnörkellos zur Führung einschiebt und seinen ersten Saisontreffer bejubelt. Das stärkt noch einmal das Selbstvertrauen unserer Mannschaft, die sich weiterhin gute Chancen erspielt und die Führung ausbauen möchte. Nach weiteren, schlecht zu Ende gespielten Gelegenheiten, ist es Spielmacher Oliver Lieb, der das Leder in der 33. Minute nach Vorlage von Manuel Mikyna im Tor unterbringen kann. Entscheidend ist dabei das frühe Stören des gegnerischen Spielaufbaus und der damit einhergehende Ballgewinn in aussichtsreicher Zone.

In den verbleibenden zehn Minuten der ersten Halbzeit kann sich das Team der SVL noch eine weitere Großchance erarbeiten, aber auch diese bleibt ungenutzt und so gehen sie mit einer Zwei-Tore-Führung in die Halbzeitpause. Zu hadern gibt es in der Pause nicht nur mit den vielen vergebenen Chancen auf der eigenen Seite, sondern auch mit den Aussetzern der Defensive, durch die die Miltitzer Stürmer zu ihren Abschlüssen kommen. Das möchte man im zweiten Durchgang unbedingt verbessern.

Kurz nach Wiederanpfiff passiert dann etwas Spektakuläres. Vincent Winkler schnappt sich auf Höhe der Mittellinie den Ball und stürmt auf seinem Weg Richtung Strafraum an Freund und Feind vorbei, ehe er ihn mit einem eigentlich verunglückten Abschluss, am verwirrten Hüter vorbei, über die Torlinie bringt. Auf dem Spielfeld soll wohl ein Pfiff von außen vernommen worden sein, weswegen nicht nur das gegnerische Team, sondern auch die eigenen Mannschaftskameraden nicht so recht verstehen, was da gerade passiert. Erst als der Schiedsrichter ein Zeichen gibt, dass das Tor zählt, kann man sich über das 3:0 freuen. Doch damit nicht genug, steht den Spielern die Verwirrung über diese Aktion deutlich ins Gesicht geschrieben, sodass die Defensive der Spielvereinigung im direkten Gegenzug ebenfalls komplett ausfällt. Sie lässt den Stürmer der Heimmannschaft einfach ungestört bis zum Tor durchrennen und den Ball zum 3:1-Anschlusstreffer einschieben. Presch ist dabei chancenlos.

Im Folgenden können sich beide Teams wieder etwas sammeln, wobei die SVL von nun an nicht nur mehr deutlich überlegen ist, sondern auch endlich seine Torchancen nutzen kann. So ist es Mikyna, der sich in der 60. Minute bis in die Box durchtankt und das Leder dann humorlos zum 4:1 in die kurze Ecke haut – sein dritter Saisontreffer. Unsere Elf merkt, dass beim Gegner nun endgültig die Luft raus ist und sich die deutliche Überlegenheit jetzt auch endlich im Ergebnis widerspiegelt. Knapp 15 Minuten später kann sich Lieb nach einem katastrophalen Fehler der Miltitzer Defensive den Ball schnappen und ihn mit gewohnter Kaltschnäuzigkeit zum 5:1 verwandeln. Nach einem Doppelwechsel in der 80. Minute sind es die beiden Neuen, die wenige Augenblicke später direkt für Furore sorgen. Schulzes punktgenaue Flanke kann von Brunner gut verarbeitet und ohne große Gegenwehr mit seinem schwächeren Rechten zum 6:1 im Tor untergebracht werden. Auch für ihn ist es sein erstes Tor in der laufenden Saison.

Den Schlusspunkt setzt dann wiederum das Duo Mikyna-Lieb, wobei sich Manu auf der rechten Seite durchsetzt, einen Haken nach innen schlägt und Oli mit einem ordentlichen Pass in Szene setzt. Dieser bleibt abermals eiskalt vor dem gegnerischen Tor und kann so nicht nur seinen zweiten Dreierpack in Folge schnüren, sondern auch das Endergebnis auf 7:1 hochschrauben. Bemerkenswert ist dabei neben dem siebten Saisontreffer Liebs auch die Leistung Mikynas, der in diesem Spiel nicht nur selbst einen Treffer beisteuern, sondern auch mit drei Vorlagen insgesamt vier Scorerpunkte erzielen kann.

Am Ende steht ein Arbeitssieg zu Buche, der gut und gerne auch noch höher ausfallen könnte, wenn man denn seine Chancen konsequenter nutzt. Nichtsdestotrotz ist die Freude nach dem Spiel und dem vierten Sieg in Folge riesig und das Team fiebert bereits dem bevorstehenden Heimspiel gegen den TSV Böhlitz-Ehrenberg II entgegen. Dieses wird am nächsten Sonntag zuhause im Karl-Enders-Sportpark ausgetragen.