Am Samstagmittag war die Zwote unserer Spielvereinigung beim BSV Schönau zu Gast. Mit guter Laune und breiter Brust angereist wollte sie an die gute Leistung der Vorwoche anknüpfen und auch auswärts zum ersten Mal in der laufenden Saison drei Punkte mitnehmen. Zwei Wochen zuvor verlor man das erste Auswärtsspiel unglücklich in Zwenkau.
Doch auch die Reserve der BSV Schönau hatte durch ihren Sieg gegen die Zweitvertretung von TuS Leutzsch bereits drei Punkte auf der Habenseite, und obwohl die BSV einige Wochen zuvor bereits im Zuge eines Testspiels besiegt werden konnte, wollte man den Gegner auf keinen Fall unterschätzen und das erstes Samstagsspiel der Saison konzentriert und fokussiert angehen. Die Karten wurden neu gemischt, die Startelf aufgrund einiger Ausfälle etwas neuformiert, die Marschrichtung war dennoch klar.
Auf einem nassen Rasenplatz am Cottaweg war die Spielvereinigung von Beginn an die spielbestimmende Mannschaft, ohne jedoch ihre Chancen zu nutzen und sich selbst zu belohnen. Auf Seiten Schönaus gab es zwar einige spektakuläre Einzelaktionen zu bewundern, wirklich Zählbares kam dabei allerdings nicht zu Stande. Unser Schlussmann Jakob Mirau konnte sich in dieser Phase lediglich einmal richtig auszeichnen, als er den Ball sehenswert aus dem Winkel kratzte.
Oliver Lieb war es schließlich, der in der 21. Minute, nach einem von ihm selbst schlecht ausgeführten Einwurf, den Ball zurückerobern und diesen mit seinem schwächeren Linken sehr anschaulich vom Sechsehnereck ins lange Toreck schlenzen konnte. Die Freude im Team, aber auch bei den knapp zehn mitgereisten Anhängern war groß. Knapp drei Minuten später wurde sie noch größer, denn erneut konnte der Spielmacher sich durchsetzen und den Ball im Tor unterbringen.
Die Spielvereinigung war nun das klar spielbestimmende Team und obwohl einige hochkarätige Chancen ausgelassen wurden, belohnte sich das Team von Trainer Skinkys in der 31. Minute erneut, als Yacine Redjem, heute in Stürmerposition, vor dem gegnerischen Tormann die Nerven behielt und den Spielstand auf 3:0 erhöhen konnte. Auch in den verbleibenden zehn Minuten konnten sich die Rot-Weißen einige Chancen erarbeiten, scheitern dennoch – sowohl am Keeper der BSV, als auch am eigenen Unvermögen – und ging so mit einem Drei-Tore-Vorsprung in die Pause.
Was eigentlich nach einer komfortablen Führung klingt, sollte dennoch nicht überbewertet werden. Und so warnt Skinkys in der Pause seine Mannen, das Spiel schon jetzt als gewonnen zu betrachten, denn im Fußball ist bekanntlich ja alles möglich, und ein Doppelschlag, so wie er uns im ersten Durchgang gelang, könnte den Gegner wieder zurück ins Spiel bringen. Sie sollten die zweite Hälfte also weiterhin konzentriert und engagiert angehen.
In den ersten 15 Minuten nach dem Wiederanpfiff gaben die Gastgeber alles und versuchten, den Anschlusstreffer zu erzielen, wobei besonders beachtliche Einzelleistungen der Gegner die Defensive der SVL einige Male ordentlich alt aussehen ließ. In dieser Phase hätte der BSV gut und gerne auch ein Treffer gelingen können, allerdings schaffte es die Spielvereinigung dann, sich spielerisch wieder zu befreien und unverwundet aus der stärksten Phase der Schönauer zu kommen.
Im Laufe der restlichen Partie konnten sich die Gäste, die nun wieder das Zepter in die Hand nahmen, einige Großchancen herausspielen, wobei sie nach guten Ballstafetten mehrmals vor dem leeren Tor scheiterten. Dennoch nahm das Spiel auch an Beschwerden und Fouls zu, sodass die Zuschauer in der zweiten Halbzeit ein doch eher verfahrenes Spiel zu Gesicht bekamen, wobei beim Gastgeber dann irgendwann doch merklich die Kräfte nachließen. Referee Victoria Oertel schaffte es trotzdem, das Spiel nicht aus der Hand gleiten zu lassen. Kurz vor Schluss war es wieder einmal unser 21er, Oli Lieb, der es schaffte, sich nach einem geklärten Kopfball aus der eigenen Hälfte gegen mehrere Gegenspieler durchzusetzen und das Leder in der 89. Minute eiskalt zum 4:0 zu versenken.
Nach dem Abpfiff war die Freude über den ersten Auswärtsdreier sowie erste das „Zu-Null“ der laufenden Saison natürlich riesig und für die mitgereisten SVLer, die ihre Elf im Übrigen mit einem bemerkenswerten 90-minütigen Support, sogar teilweise mit Wechselgesängen unterstützten, war klar: „Wir wollen die Mannschaft sehen!“ Diese bedankte sich mit einem gemeinsamen „Humba-Täterä“ und der Samstag nahm seinen Lauf. Nächste Woche gilt es, auf heimischem Geläuf, gegen die SpG SG Seehausen I/SV Leipzig-Thekla III nachzulegen.