14. Oktober 2021 2. Herren EO

Sonntag, 10. Oktober 2021, 15 Uhr, sonnige 13 Grad, Heimspiel im Karl-Enders-Sportpark. Am siebten Spieltag der laufenden Saison stand für unsere zweite Herrenmannschaft wieder ein Heimspiel auf dem Programm. Nachdem aus Miltitz letzte Woche drei Punkte entführt werden konnten, war in dieser Woche die Reserve der TSV Böhlitz-Ehrenberg zu Gast. Erst kürzlich trafen sich die beiden Ersten ebenjener Clubs an gleicher Wirkungsstätte aufeinander, wobei die SVL ihren Gegner mit 3:1 nach Hause schicken konnte. Die Elf um Trainer Andreas Skinkys wollte es ihnen gleichtun und die aufstrebende Form der letzten Wochen weiter aufrechthalten. Dennoch galt auch dieses Mal wieder die Devise, das Spiel konzentriert und hellwach anzugehen. So leicht werde sich der Gegner, der mit zuletzt drei sieglosen Spielen in Folge angereist war, sicherlich nicht kampflos geschlagen geben.

Personell waren auch in dieser Woche wieder Veränderungen in der Startelf zu erwarten, da neben der erfreulichen Rückkehr einzelner Akteure auch die Liste der Kurz- und Langzeitverletzten insgesamt leider nicht wirklich abnimmt. Diese zeigen sich dennoch als Teil der Mannschaft, finden sie sich Woche für Woche auf den Leipziger Sportplätzen zusammen und sorgen an der Außenlinie für Stimmung und Emotionen. Ein großes Dankeschön und eine schnelle Genesung für alle Verletzten an dieser Stelle.

Von Beginn an schaffen es unsere Mannen Druck auf die Defensivabteilung des Gegners auszuüben. Mit viel Motivation, nicht aber überstützt will man das Spiel direkt in die eigenen Hände nehmen und es dauert nicht lange bis diese Arbeit Früchte trägt. Cavallaro, der vom ersten Moment an sichtlich engagiert ist, kann im Mittelfeld den Ball gewinnen, schafft mit einem kurzen Dribbling wichtige Meter und kann Mikyna mit einem idealen Zuspiel in Szene setzen. Der lässt sich nicht lumpen und haut den Ball mit einem starken Abschluss zur 1:0-Führung in die Maschen.

Davon angetrieben dauert es lediglich zwei Minuten, bis es erneut gefährlich vor dem gegnerischen Tor wird. Entscheidend ist dabei wieder das frühe Pressing der SVL. Der herausgestürmte Böhlitzer Keeper versucht den Fehler seiner Vorderleute selbst auszubügeln und bringt sich dabei selbst in Bredouille. Nach einem Missverständnis mit seinem Mitspieler verliert er und 25 Meter vor dem eigenen Tor den Ball. Erneut ist es der wachsame NINO, der sich die Kugel schnappt und seinen besser postierten Kollegen Mikyna anspielt, der kurz den Kopf hochnimmt und sie über den zurückeilenden Hüter sehenswert ins lange Eck schlänzt – sein fünfter Saisontreffer. Wieder zwei Minuten später chippt Haufer das Leder aus dem Halbfeld zu Redjem, der es mit einem Lupfer über den Hüter versucht. Leider geht der sehenswerte Versuch knapp am Tor vorbei.

Die Spielvereinigung ist in der ersten Viertelstunde klar die spielbestimmende Mannschaft, trotzdem werden die Böhlitzer nach 17 Minuten zum ersten Mal selbst gefährlich. Quakatz verliert im eigenen Strafraum den entscheidenden Zweikampf, der gegnerische Stürmer muss den Ball dann eigentlich nur noch einschieben und plötzlich steht es nur noch 2:1 – Anschlusstreffer. Dennoch verändert dieser kleine Dämpfer im Anschluss nicht das Spiel unserer Elf, die weiter dominant auftritt und sich, zum Teil mit sehr anschaulichen Passstafetten, mehrfach bis in die gefährliche Zone durchkombinieren kann. In der 39. Minute ist es dann allerdings eine Einzelaktion Liebs, der gleich drei gegnerische Verteidiger stehenlässt, auch vor dem Tor die Nerven behält und den Ball überlegt am Tormann in die Ecke schiebt.

In den verbleibenden knapp fünf Minuten der ersten Hälfte wird es dann ein weiteres Mal spektakulär. Redjem bringt die Kugel im Mittelkreis unter Kontrolle, macht ein paar Meter nach vorne und bemerkt, dass der Böhlitzer Hüter relativ weit vor dem Kasten steht. Er fasst sich ein Herz und versucht es einfach mal. Optimal getroffen und mit einer schönen Flugkurve versehen, senkt sich der Ball genau im richtigen Zeitpunkt und landet direkt in den Maschen. Im wahrsten Sinne des Wortes ein wundervoller Sonntagsschuss.

Mit dem neuen, umjubelten Spielstand von 4:1 geht es kurz daraufhin in die Pause. Skinkys ist bis dato mit der Leistung seiner Mannschaft zufrieden, verfällt dennoch nicht in Euphorie und weist sie auch auf Schwachpunkte hin. Daran gilt es weiter zu arbeiten.

Nicht ganz so fulminant wie zu Beginn des Spiels, dennoch nicht weniger druckvoll beginnt dann der zweite Durchgang. Cavallaro macht weiter ordentlich Dampf auf seiner Seite und kann das Leder mehrfach gefährlich, mal hoch, mal flach, in die Box bringen. In der 55. Minute kommt erneut eine seiner Flanken in den Sechzehner gesegelt, wo Oli Lieb bereitsteht und das Ding in bester Stürmermanier mit einem eingesprungenen Kopfball über die Linie buxiert. Die Verteidiger, die um ihn herumstehen, sind dabei nicht mehr als Statisten. Für Cavallaro ist es bereits der dritte Assist in der laufenden Begegnung.

Nach dem 5:1 wechselt Skinkys munter durch und das Spiel verläuft sich etwas. Zwar können beide Mannschaften ihre Angriffe nicht konsequent zu Ende spielen, dennoch bleibt es ein ansehnliches Fußballspiel. Die Defensive um Torhüter Presch steht dabei größtenteils stabil. Kurz vor Ende der Partie sorgt Lieb noch einmal für Aufsehen. Nach einer kurz gespielten Ecke lässt er in der 81. Minute auf seinem Weg in den Strafraum erneut drei Verteidiger ganz alt aussehen und bringt den Ball dann in der Ecke unter. Seine Freude ist natürlich riesengroß, ist der dritte Dreierpack im dritten Spiel hintereinander allerdings auch eine Ansage. Im Übrigen ist der Treffer nicht nur für Lieb, sondern – neben Cavallaro – auch für Mikyna der dritte Scorerpunkt in dieser Partie. Die Offensivabteilung der Spielvereinigung weiß an diesem Tag sichtbar zu überzeugen. Die verbleibenden neun Minuten vergehen dann unspektakulär und Referee Franke pfeift das Spiel um 16:40 pünktlich nach 90 Minuten ab.

Diese Leistung – spielerisch war besonders die erste Halbzeit sehr stark – gilt es jetzt mit in die kommende Woche zu nehmen und sich weiter als Team zu finden, gemeinsam Stärken auszubauen und Schwächen zu mindern. Nach der Trainingswoche steht am kommenden Sonntag ein Auswärtsspiel bei der Dritten des SV Liebertwolkwitz an.