29. April 2019 1. Herren, Aktuell, Senioren Kay Hanisch

Es ist Sonntag der 28.04.2019, die Sonne scheint nur sporadisch und im Gohliser Norden wird zum Kellerduell des 23. Spieltages der Stadtliga Leipzig pünktlich 15 Uhr angepfiffen. Perfektes Fussballwetter, kein Regen, abwechselnd bewölkt und Sonnenschein und sehr gute Platzverhältnisse. Die Zeichen stehen gut, dass es ein aufregendes Spiel werden soll. Denn mit der SG MoGoNo und der Spielvereinigung Leipzig 1899 stehen sich zwei direkte Abstiegskontrahenten auf dem Feld gegenüber. Jeder wusste, wer dieses Spiel verliert, rückt dem Abstieg einen Schritt näher und wer gewinnt sammelt wahrlich „Big Points“ im Kampf gegen den Abstieg.
Das Spiel begann direkt mit zahlreich druckvollen Angriffen der Gäste. Sehenswerten Ballstafetten der Jungs von der Demmeringstraße, welche allerdings keinerlei Erfolg erzielten. Geschätzte 70 Prozent Ballbesitz und ein Angriff nach dem Anderen, mit sehenswerten Torchancen, welche einfach nicht genutzt wurden. Die Tore blieben aus. Stattdessen musste man bei der Spielvereinigung stets zittern, wenn die Gohliser mal in Ballbesitz kamen und es zum Einwurf oder Eckball der Hausherren kam. Mit langen und einem Schuss ähnelnden Einwürfen strahlten diese stets Torgefährlichkeit aus. 
Die Spielvereinigung versuchte stets die Bälle zu erobern und sich vors Tor zu kombinieren, dies gelang, allerdings ohne Torerfolg. So kam es dazu, dass die erste Halbzeit komplett so geprägt war und dennoch bei den Gästen nichts auf der Habenseite stand.
Halbzeit Zwei setzte sich genauso fort, wie die Erste aufgehört hatte. Anrennen der Gäste auf ein Tor, ab und zu Konter der Hausherren welche zum Einwurf oder Ecke führten. So war es folglich, dass die Offensivabteilung der Spielvereinigung in Minute 76 und 80, auf Grund von mangelnder Chancenverwertung ersetzt wurde. Doch dann kam die 81. Minute, die Hausherren spielten einen sehr guten Angriff, nach Balleroberung in der Spielfeldmitte, nach vorne und mit schnellen Spielzügen wurde die Abwehr der SVL einfach ausgehebelt. 1:0 nach 81 Minuten. Kaum zu glauben, auf einmal wurde der ganze Spielverlauf auf den Kopf gestellt und die Gohliser führten im Spiel um die „BIG POINTS“. Getreu dem Motto, wenn du die Tore vorne nicht machst, bekommst du sie hinten rein, standen die Hausherren auf einmal im Rennen gegen den Abstieg in Poleposition. 
Die Jungs von der Demmeringstraße versuchten nun das Spiel wieder an sich zu reißen und weiter offensiv zu agieren. Doch statt einen Ausgleich zu erzielen, setzten die Nord-Gohliser zum erneuten Konter an und spielten einen nahezu gleichen Angriff zu Ende und schoben zum 2:0 ein. Lößnitz im Tor der Gäste konnte nicht mehr eingreifen und musste dem Ball nur noch hinterher schauen. Dies war exakt 6 Minuten nach dem 1:0 und genau 3 Minuten vor dem regulärem Ende. 
Ein Sieg der Hausherren schien unausweichlich. Das K.O., der Nackenschlag, der Peitschenhieb, die absolute Katastrophe im Kampf gegen den Abstieg. Die Spielvereinigung schien geschlagen und Reichenbach musste auch noch verletzungsbedingt das Feld verlassen. Der „Oldie“ hatte alles gegeben und nun zwickte die Wade. Der Schiedsrichter und seine Assistenten- welche einen hervorragenden Job machten- schauten auf die Uhr, 90. Minute, der Arm ging nach oben, er zeigte 3 Minuten. 3 Minuten überstehen, 3 Minuten Enttäuschung, Frust, Traurig sein, Lethargie? 
Weit gefehlt.
Es kamen DIE drei Minuten der Spielvereinigung, man gab nicht auf und versuchte alles. Minute 1 der Nachspielzeit, auf einmal setzt sich Sperber auf der rechten Außenbahn durch und bringt eine Flanke, wie aus dem Bilderbuch, auf den zweiten Pfosten. Diese nutzte der heran fliegende Edeljoker Schröder und nickte diesen hervorragenden Ball mittels Flugkopfball ein. Auf einmal lag der Geruch des Ausgleiches in der Luft. Minute 2 der Nachspielzeit, kaum wurde der Anstoß von den Gohlisern durchgeführt, brachte die Spielvereinigung sich wieder in Ballbesitz. Es folgte ein Einwurf an der linken Seite, nach Kombination von Hagert mit Harenburg an der Außenbahn, brachte Harenburg das Spielgerät wieder zu Hagert, welcher den Ball mit „Kopf“ und Blick, im Strafraum quer legte und somit Josef Meyer den Weg ins Glück ebnete. 2:2 Unfassbar was da los war. Nach 92 Minuten stand es auf einmal wieder unentschieden und keiner hatte damit gerechnet. Erneut mussten die Gohliser anstoßen, sofort wurden diese wieder unter Druck gesetzt und begangen ein folgen schweres Foul im linken Halbfeld. Harenburg legt sich den Ball zurecht. Der Schiedsrichter schaut auf die Uhr. Letzte Aktion wird es werden in der 3. Minute der Nachspielzeit. Der Pfiff ertönt. Harenburg bringt den Ball gefährlich in den Strafraum, es herrscht Gewusel und unklare Sichtverhältnisse. Ein Schuss, der Hüter hält reaktionsschnell, ein weiterer Schuss, die Latte ist im Weg. Der Ball springt auf die Linie und von dort auf den Fuß von EDELSCHRÖDER, welcher den Ball über die Torlinie bringt. Absolute Ekstase auf und neben dem Platz und der Schiedsrichter pfeift das Spiel ab. Die Jungs von der Demmeringstraße drehen ein Spiel in 3 Minuten und fassen die „BIG POINTS“ im „Stadion des Friedens” ab. Damit konnte man auf Platz 13 der Stadtliga Leipzig klettern und hat im Kampf um den Nichtabstieg einen direkten Konkurrenten wichtige Punkte abgenommen.
FS

 

Aufstellung

Lößnitz
Reichenbach(89.Obermeyer); Scheller; Meyer; Jahnke-
Hagert; Mayer; Harenburg; Sperber-
Böhme (76. Schröder); Amborn (80. Tetzner)